„Diese Tour ist komplett anders verlaufen als geplant. Doch wir haben einige der schönsten Plätze Mallorcas gesehen“, lautet Olivers Fazit nach der LSV-Paddeltour an der Küste Mallorcas entlang. Nach stürmischem Beginn und vielen Wetteränderungen wurde die kleine Paddelgruppe zum Schluss noch einmal mit tollem Wetter und einzigartigen Natureindrücken belohnt.
Für Oliver, Stefan und ihren Guide Pep ging es an Tag 6 von Port de Sóller 24 km in Richtung Norden. Ziel war der Torrent de Pareis, eine beeindruckende Schlucht an der Mündung des Flusses Pareis, die bereits Filmkulisse zahlreicher Filme war. Normalerweise erreicht man die Stelle von Land aus. Dort einmal mit dem Kajak anzulanden, war ein lang gehegter Traum von Oliver, der endlich in Erfüllung ging. Gezeltet wurde an der Cala Tuent bei traumhaftem Sonnenuntergang.
Von dort ging es am letzten Tag 7 zurück nach Port de Sóller, rund 16 „gemütliche“ Kilometer. Die Westküste liegt vormittags noch lange im Schatten, und es herrscht ein anderes Licht als am Nachmittag. „So haben wir eine komplett neue Landschaft gesehen. Die schroffen Felsen, tiefen Höhlen und malerischen Schluchten waren beeindruckend“, beschreibt Oliver seine Eindrücke vom letzten Paddeltag. Nach einem Picknick am Leuchtturm von Port de Sóller ging es am frühen Nachmittag schon wieder nach Manacor zu Pep nach Hause. Denn die Ausrüstung musste vor dem Abflug unbedingt noch trocknen, um die Gebühr für Übergepäck (durch die Feuchtigkeit) zu vermeiden. Ein Kilogramm schwerer waren die Taschen am Ende dann doch. Doch dies war eine kleine Hürde, verglichen mit den Schwierigkeiten, die die Paddler zu Beginn der Reise nehmen mussten: „Wir haben jedes Wetter mitgenommen vom spiegelglatten Wasser bis über einen Meter hohen Wellengang, von Sonnenschein bis Sturm und Gewitter“, fasst Oliver zusammen. „In Summe haben wir extrem viel gelernt und unsere Paddelfähigkeiten stark ausgebaut. Auf dem offenen Meer zu paddeln ist eben doch was anderes als auf einem See oder Fluss. Auf dem Meer kommt neben den vom Wind produzierten Wellen noch die langwellige und oft hohe Dünung hinzu, und man ist nicht rundum mit leicht anzulandenden Stellen für den Notfall umgeben. Wir haben nun selbst erlebt, dass es sich auszahlt, stets für das schlechteste Szenario zu planen.“
Und so kommen die LSV-Paddler bereichert zurück, um viele neue Erfahrungen, tolle Natureindrücke und sicher auch um die eine oder andere neue Idee für kommende Touren.